Babel

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Babel

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Das Leben von vier Gruppen von Menschen wird durch einen einzigen Schuss für immer verändert, obwohl sie sich niemals treffen.
 
Regie Alejandro González Iñárritu
Schauspieler Cate Blanchett, Brad Pitt, Gael García Bernal, Rinko Kikuchi, Jamie McBride, Kôji Yakusho
Land Frankreich, Mexiko, USA
Audio Spanisch, Englisch
Untertitel Spanisch, Englisch
Dauer 138
Erscheinungsjahr 21.09.2006
FSK Nicht geprüft. Die deutsche DVD dieses Films ist ab 16 freigegeben.

Zum Trailer am Ende der Seite

Der Japaner Yasujiro hatte seinem langjährigen Jagdführer Hassan aus Marokko sein Winchester-M70-Jagdgewehr als Geschenk überlassen. Ein Fehler, wie sich herausstellen sollte, denn aus finanzieller Not bleibt das Gewehr nicht bei Hussein, sondern wird an einen Bekannten verkauft, der es zur Abwehr von Schakalen einsetzen will. Leider gerät das Gewehr auch in die Hände der Söhne Ahmed und Yussuf. Untereinander entbrennt ein Streit darüber, wer das Gerät am besten bedienen kann. Unbedacht wird ein Bus voller amerikanischer Touristen zur Zielscheibe einen solchen Machtspielchens. Susan aus San Diego wird angeschossen. Ihr Mann Richard versucht, eine medizinische Versorgung zu organisieren, doch diplomatische Verwerfungen und die große Entfernung zum nächsten Krankenhaus erschweren die Situation, bis es nur noch übrig bleibt, sich im nächstbesten Dorf von einem Tierarzt behandeln zu lassen.
Zuhause in Kalifornien teilt man der mexikanischen Haushälterin von Susan und Richard, Amelia, mit, sie müsse sich noch länger um die Kinder der beiden kümmern. Da ihr Sohn am kommenden Tag jedoch in Mexiko heiraten soll, werden die Kinder dorthin einfach mitgenommen. Zum Verhängnis wird das erst bei der Rückfahrt, als den Grenzbehörden klar wird, dass die Kinder unauthorisiert mitgenommen wurden. Die darauffolgende Flucht endet in der erbarmungslosen Wüste. Zwar werden alle gerettet, doch Amelia wird als illegale Arbeiterin überführt und nach Mexiko abgeschoben.
In Japan wird derweil Yasujiro von der Polizei gesucht, weil die Tatwaffe als sein Eigentum identifiziert wurde. Bei seiner Tochter Chieko löst das Erinnerungen an die Ermittlungen nach dem Selbstmord ihrer Mutter aus, seit dem Yasujiro alleinerziehend ist. Das verstärkt die Lebenskrise der gehörlosen Chieko, die seit Beginn ihres Lebens vom gesellschaftlichen Leben ausgegrenzt ist. Nach dem vergeblichen Versuch, sich einem gleichaltrigen Jungen in einer Diskothek anzunähern, sucht sie eine vertrauensvolle sexuelle Begegnung mit einem der Polizisten, der Chieko zwar zuhört, die Zusammenkunft aber schnell beendet.
In der letzten Szene ist Chieko in den Armen ihres Vaters auf dem Balkon eines Tokioter Hochhauses zu sehen. Die Lichter der Stadt vereinen sich zu einem einzigen, das die Einheit aller Menschen verkörpert.


Es ist eine Mammutaufgabe, das alles in einen glaubwürdigen Film zu verpacken. Doch wenn ein Regisseur es sich erlauben kann, sich daran zu versuchen, dann Alejandro González Iñárritu. Der Regisseur ist bekannt für seine gekonnte Umsetzung komplexer Themen.
Trotz der vier verschiedenen Handlugsstränge kommt der Zuschauer bei den häufigen Szenen- bzw. Handlungssprüngen nicht durcheinander, weil es Iñárritu mit den bildgewaltigen Motiven, die eines Dokumentationsfilmes würdig wären, und der tollen Musik gelingt, den Zuschauern die jeweiligen Kulturen unglaublich nahe zu bringen. Generell wird in dem Film eine gewaltige Atmosphäre erzeugt. Dies erreicht das Episodendrama auch durch die geschickten Übergänge. So endet zum Beispiel eine Szene in Mexiko mit der Nahaufnahme eines abgeschlagenen Hahnenkopfes, die nächste Szene beginnt mit einer Darstellung von Susans Wunde. Des weiteren spielt Iñárritu besonders bei den Übergängen zu Chieko, die gehörlos ist, mit der Lautstärke und versetzt den Zuschauer durch krasse akustische Gegensätze in Chiekos lautlose Welt. So wird ihr Charakter nachvollziehbarer und der Handlung lässt sich besser folgen.
Bei aller Kunst zeigt aber auch Babel seine Schwächen. Es kommt von Zeit zu Zeit das Gefühl auf, der Film sei mit seiner ausgefüllten Handlung etwas überlanden. Kleine Einbringungen von Kritik, wie zum Beispiel die Abbildung einer Fotografie von fußballspielenden Kindern nach dem Schuss Yussufs um den Kontrast zwischen der normalen Betätigung von Kindern und der Beschäftigung von Yussuf und Ahmed zu zeigen, erzielen nicht mehr unbedingt die gewollte Wirkung. Von diesen Elementen finden sich im Film allerdings viele, wenn auch versteckt. Darum bietet auch ein zweites Ansehen des Filmes noch neue Erfahrungen.
Erwähnenswert ist auf jeden Fall die meisterhafte Schauspielerische Leistung. Besonders Brad Pitt sticht durch seine Darbietung als emotional zerrissener Familienvater und Ehemann Richard hervor.
Die vielen Stärken des Films machen ihn ohne Zweifel sehenswert. Dabei ist durchaus anzuraten, den Film mehrmals anzusehen, um sich die vielen Details nicht entgehen zu lassen. Bedenkt man die Schwierigkeit des Genres Episodenfilm, sind auch die wenigen Schwächen verkraftbar.

Sprache:
Einen weiteren kleinen Nachteil bringt der Film dann doch noch mit sich: Weil er in verschiedenen Sprachen gedreht wurde, ist die spanische Synchronisation von sehr unterschiedlicher Qualität. Es fällt teilweise auf, dass der gesprochene Text erst einige Zeit nach dem Einsatz der Mundbewegung ertönt. Nichtsdestotrotz fällt die Sprache als leicht verständlich auf. Niemand im Film bedient sich eines besonders schwierigen Vokabulars, auch ist die Aussprache sehr deutlich. Wer das Geschehen also in der Sprache Iñárritus ansehen möchte, kann das - mit einigen Abstrichen - tun.

N.N.

Trailer: