Emilio (Vladimir Cruz) kommt zu einer Bushaltestelle im Niemandsland in der Mitte von Kuba. Zu seinem Schrecken findet er die Wartehalle voller Reisewilliger, von denen die eine Hälfte Richtung Westen nach Havanna will, die andere Hälfte Richtung Osten nach Santiago de Cuba. Die wenigen vorbeifahrenden Busse sind meistens voll und wenn es hochkommt steigt einer aus, so dass auch nur einer mitkommt. Klar, dass die Tickets heiß begehrt sind und ein Kampf entbrennt. Gute Karten hat der Blinde Rolando (Jorge Perugorr), denn schließlich ist er ein Sozialfall und sowas zählt in Kuba. In dieser Bushaltestelle heißt das aber noch lange nicht, dass jemand ihm freiwillig seinen Platz abtritt.Aber da ist ja noch der altersschwache Haltestellen-Bus, mit dem eine Menge Passagiere los könnten, der aber leider eine kleine Reparatur braucht. Da spucken die Wartenden in die Hände, und machen sich an die Arbeit. Wird es ihnen gelingen, von der Haltestelle wegzukommen?
Zwischendurch entwickelt sich in diesem Film scheinbar ein sozialistisches Idyll, wie es von einem Partei-Ideologen nicht besser erdacht sein könnte, oder wie man es vor einigen Jahrzehnten noch in einem kommunistischen Propaganda-Film erwartet hätte. Aber so etwas Plattes liefert Juan Carlos Tabío natürlich nicht ab! Er zeigt uns vielmehr, wie er mit den nationalen Mythen Kubas spielt und sie sehr gekonnt mit den Realitäten des tatsächlichen kubanischen Alltags zu konfrontieren weiß.
Den Regisseur Juan Carlos Tabío kennen wir schon von 'Erdbeer und Schokolade' und auch die beiden Hauptdarsteller Vladimir Cruz und Jorge Perugorría begegnen uns in dieser Komödie wieder.
Eine Beschreibung und Bewertung des Films finden Sie auch bei der Filmseite Prisma-Online.
Sprache und Extras:Die Sprache ist für Anfänger eher schwer zu verstehen und da die Aussprache sehr wenig akzentuiert ist, wird man eher die Untertitel lesen, um der Handlung zu folgen. Der Film ist allerdings nicht sehr textlastig, es geht hauptsächlich um die einfachen Dinge des alltäglichen Lebens, die Untertitel sind also schon mit relativ wenig Spanisch zu verstehen. Sie unterscheiden sich an einigen Stellen stark von den gesprochenen Sätzen. Wer schon einigermaßen Spanisch spricht bzw. versteht und eine Reise nach Kuba plant, kann sich mit diesem Film wunderbar auf den kubanischen Akzent und die Aussprache der Kubaner einstimmen.