Vince hat ein Ziel für die Sommerferien: Endlich weg aus seinem kleinen Heimatdorf. Weg von seinen Eltern, die für alle Probleme in seinem Leben zuständig waren – und ihm dann noch ihre eigenen Probleme aufhalsten.So lässt er alles hinter sich, Familie, Heimat und Freundin. Er fährt in die nächste Stadt, um als Hilfskoch das Geld für sein Studium zu verdienen. Mit nichts im Gepäck und einem warmen Sommer vor sich.
Allerdings ist er nicht der erste, den es fortgezogen hat. Seine Mutter ist schon vor ihm verschwunden,weil das Leben mit dem arbeitslosen Ehemann unerträglich geworden war.Der Vater hat nun niemand mehr. Seine Firma hat zugemacht, nachdem er dort viele Jahre hart gearbeitet hatte. Er wurde zum 'Straßenausbesserer' und Arbeitslosen degradiert.In seiner schrecklichen Situation ist es aber vor allem eines, was ihn verzweifeln lässt: Dass niemand ihm einen Grund nennt. Dafür dass ihn seine Frau nach all der langen Zeit wortlos verlässt, dafür dass er in der Arbeit nicht mehr gebraucht wird.Denn das einzige Zeichen mit der 'Außenwelt', ist die geballte Faust, die Vince und sein Vater zum Abschied austauschen, obwohl doch keiner der beiden weiß was sie eigentlich bedeutet.
In Pescara angekommen, lernt Vince die Kellnerin Genny kennen und lieben. So scheint es, als ob er endlich einmal seine Sommerferien genießen darf. Doch er kann sich nicht aus seiner alten Rollebefreien und stürzt sich auf die nächste Person, die seine Hilfe bei ihren Problemen braucht. Er versucht Genny zu helfen, ihre Angst vor Menschen zu überwinden. Als dann auch noch sein Vater vorbeikommt, um seine Frau zurück zu holen, und er erneut mit den Problemen seiner Eltern konfrontiert wird, scheint es als ob ervon seinen Fesseln eingeholt wird.Schließlich ist es seine große Liebe Genny, die Vince zeigt, was Freiheit eigentlich bedeutet undwelchen Wert sie hat. Und dass er sich nun endlich um seine eigenen Probleme kümmern muss. Sich von ihnen und vom Alltagsleben befreien muss - und an sich glauben. Am besten mit der passenden Musik dazu. Doch die hat Vince schon: 'You'll survive!'
Der Film besticht durch die schauspielerische Leistung von Elio Germano als Vince und den anderen beiden Protagonisten, Genny (Nicole Grimaudo) und Vinces Vater. Geschickt wird der Zuschauer über manche Gedankengänge Vinces informiert und in dessen Rolle versetzt, an anderen Stellen aber in Stich gelassen und erhält dadurch eine neue Position, zwischen den Stühlen. Gelungen auch die Benutzung des Songs 'You'll survive!', der wie ein roter Faden durch den Film führt. Vor allem ist es aber Elio Germano mit seiner gewohnten,eigenwilligen Interpretation seiner Figuren, die den Film trägt. (GisliVogler, München)