Als die Arbeiter von CarAir früh morgens aufstehen, um zu ihrer Arbeit zugelangen, müssen sie erfahren, dass das ihr letzter Tag in der Fabrik sei. CarAir, ein amerikanischer Konzernriese, hat sich entschlossen, die Fabrik zu schließen und die Arbeiter, die hauptsächlich aus einem Dorf in der Nähe kommen, auf die Straße zu setzen. Doch das machen diese nicht mit. Unter der Leitung von Salvatore, Mario und Antonio wollen sie vor allem eines nicht: Eine Schließung akzeptieren, gegen die sie unter kriminellen, gesundheitsschädlichen Bedingungen stets einen verbissenen Kampf geführt und damit die unaufhaltsame Globalisierung zu unterbinden versucht haben. Mario (Claudio Santamaria) ist von Anfang an (scheinbar) der am Schlimmsten Betroffene. Mit zwei kleinen Kindern, einer Frau und einem neuen Haus, ist Arbeit und Geld für ihn überlebenswichtig. Und so verspinnt er sich nicht nur in Tagesträume. Er versucht verzweifelt irgendwie eine Bäckerei aufzubauen, die ihn vielleicht noch retten könnte. Den Fall CarAir gibt er mehr oder weniger auf, und muss immer wieder von seinen Freunden zum Widerstand gezwungen werden, da sie ihn für ihren Kampf brauchen.Antonio (Silvio Orlando) hat neben der Arbeitslosigkeit noch zwei weitere Probleme: Seine Beziehung mit Nina (Paola Cortellesi) hängt an einem seiden Faden, nachdem er nicht nach Mailand ziehen will, und sie nicht raus in sein kaputtes Haus. Außerdem war er in der Fabrik am schlimmsten giftigen Gasen ausgesetzt. Eine lebensgefährliche Schädigung seiner Gesundheit ist die Folge.Salvatore (Michele Placido) ist der Anführer, der bedingungslose Visionär, der sich Sitting Bull zu seinem Vorbild macht. Seine wichtigste Waffe gegen die Firma sind die vielen Toten, die nachweislich durch die Gase Krebs oder andere Krankheiten bekamen. Doch auch er hat Zuhause nicht alles im Griff.In ihrem aussichtslosen Kampf ist nach anfänglichen Erfolgen ein langsamer Stillstand eingekehrt. Doch während für alle drei andere Probleme immer mehr in den Vordergrund treten, ist es doch ihre Freundschaft und die gemeinsame Vision eines ernsthaften Widerstands gegen die übermächtige Firma, die sie schließlich auf unerwartete Höhen bringt.Damit gelingt dem Regisseur auch eine wunderschöne Balance zwischen aktuellen Themen wie Arbeitslosigkeit, Globalisierung etc., und einer wunderschönen, schrägen Freundschaft der Drei. Hilfreich sind hier natürlich auch die guten Darsteller.
(Gisli Vogler, München)