Keine special effects. Keine unglaubwürdigen Geschichten. Klar undknallhart, und deswegen so atemberaubend...
Ein Vorort Mailands, und doch könnte es überall sein, an jeder Grenzeder Metropolen dieser Welt. Ein ewiger Kampf zwischen Dealern,Kriminellen und Polizisten, zwischen Immigranten und Einheimischen,zwischen Arbeitslosen und Arbeitgeber. Doch den Kampf haben sie schon verloren. Schon bevor sieauf die Welt kamen. Sie sind geborene Loser in unserer Gesellschaft.
Unter ihnen Claudio und Manuel. Ihre jungen Seelen haben sich noch Träume und Wünsche von einerbesseren Welt bewahrt, ihre bedingungsloseFreundschaft ist ihre letzte Waffe. Stille Beobachter sind sie – mittendrin und doch nicht ganz dabei. Sie stehen weder auf der Seite der Loser noch auf der der Gewinner.Eines Tages gesellt sich Maja zu ihnen. Auch sie möchte weg, nachLondon. Sowohl der Kriminelle und Dealer Manuel als auch Claudio, dereiner respektablen Arbeit nachgeht, verlieben sich sofort in Maja. DieGeschichte befreit sich aus dem sinnlosen Kampf der Loser, ein Kampfder drei Freunde beginnt, gegen sich, und für sich, und vor allem füreine bessere Zukunft...
Für den Film 'Fame Chimica' benutzten Paolo Vari und Antonio Bocolafast ausnahmslos Laiendarsteller. Und das macht den Filmso interessant, dass viele der Protagonisten von Menschen gespieltwerden, die sich nicht erst in eine Rolle hineinversetzen müssen. Sieporträtieren Figuren, die sie selbst sein könnten. Doch dass allein macht diesen Film nochnicht bemerkenswert. Er ist sehr gut gedreht, ein wahres Kunstwerk,nicht zuletzt durch die großartige Zusammensetzung von Film und Musik.Und so setzt sich der Film leicht über seine banale Handlung hinweg,und gilt:
Diesen Film muss man gesehen haben, weil er anders ist und die Sache auf den Punkt bringt: 'Arriva dove deve arrivare'.
(Gisli Vogler, München)