Carne de neón

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Carne de neón

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Kleinganove Ricky will seiner Mutter ein Bordell schenken, wenn sie aus dem Knast kommt.
 
Regie Paco Cabezas
Schauspieler Mario Casas (Ricky)
Vicente Romero (Angelito)
Macarena Gómez (La Canija)
Darío Grandinetti (Chino)
Dámaso Conde (La Infantita)
Ángela Molina (Pura)

Land Spanien, Argentinien
Audio Spanisch, Katalanisch
Untertitel Englisch
Dauer 102 Min.
Erscheinungsjahr 21.01.2011
FSK Nicht geprüft. Diese DVD ist in Spanien ab 16 freigegeben.

Zum Trailer am Ende der Seite

Mögen Sie Komödien? Oder bevorzugen Sie Tragödien? Sehen Sie gerne Liebe oder einfach nur exzessive Gewalt? In seinem 2010 erschienenen Film „Carne de neón“ (auf Englisch „Neon Flesh“) spielt Paco Cabezas förmlich mit den Genres, indem er einen Gangsterfilm mit Humor versieht, Brutalität ironisch wirken lässt und nebenbei noch die Liebe, zwischen Mann und Frau aber auch zwischen Mutter und Sohn, thematisiert. Ist es nun ein Film bei dem für jeden was dabei ist oder nur ein Wirrwarr von Genres, bei dem jedes mal angeschnitten wird, aber keines sich wirklich entfaltet?

Der Kleinganove Ricky (Mario Casas) beschließt ein Bordell zu eröffnen, um den Traum seiner Mutter zu verwirklichen und von der Straße runterzukommen. Er setzt seine Idee zusammen mit 2 Komplizen (Vicente Romero und Luciano Cáceres) in die Tat um und stürzt sich somit geradewegs in eine Welt der Gewalt, des Menschenhandels und in die ständige Gefahr die sie mit sich bringt. Sein „Club Hiroshima“ ist eigentlich als Überraschung für seine Mutter gedacht, die aus dem Gefängnis entlassen werden soll, wobei er nicht ahnen kann wie kompliziert die Beziehung zu ihr wirklich ist.

Am Anfang des Films erhält man einen ganz guten Eindruck von Ricky und seinem Leben auf der Straße, zwischen Prostituierten, Junkies und Kleinkriminellen. Alles deutet auf einen stinknormalen Gangsterfilm hin, was sich als völlig falsch herausstellt und auf einmal ist da ein Transvestit, der „Ersatzmutter“ für das Neugeborene einer der Prostituierten wird, während bereits zwei der drei Hauptfiguren von verschiedenen Mafiabossen entführt und erpresst werden. Ich finde die Anzahl an Handlungssträngen übertrieben, da sie nicht einmal den Film anspruchsvoll machen, sondern eher anstrengend.
Weiterhin wird nicht viel Wert auf Details gelegt, z.B. vergisst eine Frau mit Alzheimer im einen Moment noch ihre eigene Familie und im nächsten Moment fährt sie problemlos Auto und bedient zum ersten Mal in ihrem Leben ein Navi. Dies ist nur eines von vielen Beispielen, die sich jedoch nicht wirklich auffällig negativ auf die Handlung auswirken.

Die Handlung an sich scheint nicht sehr originell, man hat das Gefühl, alles bereits aus anderen Filmen zu kennen, dies ändert sich allerdings im Laufe des Films durch den zuvor erwähnten Mischmasch aus Themen und Genres. Es gibt tatsächlich Momente in dem Film die einem definitiv in Erinnerung bleiben werden, durch eine Mischung aus schwarzem Humor und „Ironie des Schicksals“, pervers und gleichzeitig mit einer Botschaft dahinter, die durch das, nicht wirklich klassische Ende, noch einmal untermauert wird.
Die schauspielerische Leistung ist bei keiner der wichtigen Figuren zu bemängeln, die Musik ist gut gewählt und der Schnitt ist sehr flüssig und bewirkt an Schlüsselstellen genau die nötige Spannung.

Obwohl man den Film also keinem genauen Genre zuordnen kann, orientiert er sich größtenteils schon am „normalen“ Gangsterfilm. Daher kann ich jedem empfehlen ihn zu sehen, sofern man kein Problem mit viel harter Gewalt hat und bereit ist, eine mal ganz andere Art von Film zu sehen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass er sogar für echte Kenner genau die richtige Abwechslung sein könnte.

Josef Ströbele

Trailer:
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